
Die Ansprüche an ein modernes Heizsystem haben sich im Laufe der letzten zwei Jahrzehnte erheblich verändert. Mit dem Bewusstsein für mehr Umweltschutz und dem Streben, dem Klimawandel etwas entgegenzusetzen, wurde auch die Sicht auf das Thema Heizsysteme stark verschoben.
So hat sich heute längst die Erkenntnis durchgesetzt, dass fossile Brennstoffe als endliche Ressourcen mit Bedacht zu verbrauchen sind. Auch der Umstand, dass manche Heizsysteme einen vergleichsweise hohen CO2-Ausstoß produzieren, während andere wiederum deutlich weniger Emissionen verursachen, hat zu einer Verschiebung der vorherrschenden Heizarten gesorgt.
Das sieht man am deutlichsten an der Entwicklung der Ölheizung im Neubau in Deutschland. Wurden im Jahr 2000 noch fast 80 % der geplanten Neubauten mit einer Ölheizung ausgestattet, hat sich dieser Wert bis in das Jahr 2019 mehr als halbiert. Die Kurve zeigt dabei weiter steil nach unten. Tatsächlich ist ein genauer Überblick über die verschiedenen Möglichkeiten im Bereich der Heizsysteme wichtig – sowohl für potenzielle Bauherren als auch für Hauskäufer oder Hauseigentümer, die ihr Haus energetisch sanieren möchten, ist die Frage nach dem besten Heizsystem unerlässlich.
Auch beim Kauf eines Hauses sollte man heute genau hinsehen, welches Heizsystem in Ihrem neuen Daheim zur Verfügung steht. Denn für manche alten Heizsysteme gilt inzwischen die Pflicht zum Wechsel. Das kann im schlimmsten Fall zu erheblichen Folgekosten führen, die Ihre ursprüngliche Finanzplanung durcheinanderbringen können.
Zu den heute noch regelmäßig verwendeten Heizsystemen mit fossilen Brennstoffen gehören die beiden Varianten:
Wir haben die Vor- und Nachteile dieser beiden Heizsysteme einmal kurz für Sie zusammengefasst.
Die Ölheizung gehört heute zu den Heizungssystemen, die als Umweltsünder Nummer eins gelten. Der vergleichsweise hohe CO2-Ausstoß, aber auch der Umstand, dass es sich bei Öl um eine fossile Ressource handelt, deren Vorräte begrenzt sind, machen dieses Heizungssystem heute so unattraktiv. Das hat dazu geführt, dass die staatliche Förderung für den Einbau von Ölheizungen inzwischen gänzlich gestrichen wurde.
Wer einen Neubau plant kann mit einer Ölheizung auch den Status eines Niedrigenergiehauses gar nicht mehr erreichen. Darüber hinaus dürfen ab dem Jahr 2021 keine Ölheizungen mehr in Gebrauch sein, die bis 1991 verbaut wurden und ohne Brennwerttechnik daherkommen.
Bis 2025 sind weitere erhebliche Einschränkungen bei der Nutzung von Ölheizungen vorgesehen. Neben all diesen rechtlichen und finanziellen Aspekten gibt es für die Ölheizung als Heizsystem nur wenige Vorteile im Vergleich dazu aber eine ganze Reihe von Nachteilen.
Die Vorteile einer Ölheizung:
Die Nachteile:
Im Gegensatz zur Ölheizung ist die Gasheizung zwar auch keine der modernen Heizsysteme, die in einem Atemzug mit Energieeffizienz und Umweltschutz genannt werden. Dennoch ist sie aufgrund des deutlich niedrigeren CO2 Ausstoßes bei Weitem nicht so sehr in Ungnade gefallen wie die Ölheizung. Tatsächlich kann ein Umstieg von einer klassischen Gasheizung auf eine Hybridheizung, die eine Nutzung von Gas in Kombination mit erneuerbaren Energien vorsieht, nach wie vor staatlich gefördert werden. Hier die Vor- und Nachteile im Überblick:
Vorteile:
Nachteile:
Auch Flüssiggasheizungen können eine Alternative sein – vor allem dann, wenn kein Gasanschluss vorhanden ist. In diesem Fall benötigen Sie allerdings einen entsprechenden Platz für einen Flüssiggastank. Generell bietet Flüssiggas eine ganze Reihe der Vorteile einer klassischen Gasheizung. Viele hilfreiche Informationen rund um Flüssiggas finden Sie zumeist auf den Seiten entsprechender Anbieter des Brennstoffes.
Erneuerbare Energien sind heute nicht nur voll im Trend – sie werden auch mit erheblichen Fördersummen durch den Staat bezuschusst. Erneuerbare Energien im Bereich der modernen Heizsysteme sind beispielsweise:
Beide kommen ohne die klassischen laufenden Kosten an einen Energieversorger daher und sind schon deswegen für viele Bauherren eine interessante Alternative.
Es gibt eine ganze Reihe verschiedener Varianten der Wärmepumpe. Da wären beispielsweise:
Während die Wasser-Wärmepumpen sich der Wärme aus dem Grundwasser bedienen, greift die Luft-Wärmepumpe auf die Umgebungsluft zurück. Je nach Wahl der Wärmepumpe gibt es mehr oder weniger Nachteile – die Vorteile sind bei allen Varianten ziemlich ähnlich.
Vorteile:
Nachteile:
Bei der Solarthermie hingegen geht es darum, die Sonnenenergie zum Heizen und zur Erwärmung des Wassers zu verwenden. Dazu wird Sonnenenergie von entsprechenden Solarkollektoren auf dem Dach eingefangen. Damit wird eine Flüssigkeit in einem Rohrleitungssystem erhitzt. Diese Hitze wird wiederum an einen Wärmetauscher im Haus abgegeben, der für die Erhitzung des Wassers im Haus sorgt.
Im Sommer kann die komplette Warmwasserversorgung durch Solarenergie sichergestellt werden. Im Winter kann die Heizung im Durchschnitt um 20 Prozent durch die Nutzung von Solarenergie entlastet werden – ein kompletter Verzicht auf ein anderes Heizungssystem ist allerdings zumeist nicht möglich.
Vorteile:
Nachteile:
Hier haben wir ebenfalls zwei Varianten im Überblick. Das Blockheizkraftwerk und die Elektroheizung in Form einer Infrarotheizung.
Dabei handelt es sich um ein Minikraftwerk, dass Sie in Ihrem Keller, Ihrer Garage oder auf Ihrem Grundstück stehen haben und in diesem Minikraftwert wird ein Brennstoff verbrannt. Dadurch wird Energie erzeugt, die in Strom oder in Wärme umgewandelt werden kann.
Vorteile:
Nachteile:
Eine Infrarotheizung erwärmt alle Körper in dem Raum, in dem sie wirkt. Die Raumluft wird dann, durch Wärmeabgabe von den jeweiligen Flächen der vorhandenen Körper, aufgewärmt. Die Infrarotheizung wird komplett mit Strom betrieben und kann in einzelnen Räumen, aber auch im Außenbereich, zum Einsatz gebracht werden.
Vorteile:
Nachteile:
Je nach Standort Ihres Hauses, Bedingungen im Umfeld und Ihrem tatsächlichen Energieverbrauch ist es sinnvoll, das moderne Heizsystem auszuwählen, das perfekt zu Ihnen und Ihrem Verbrauch passt. Dabei spielt natürlich auch stets die Frage nach Fördermöglichkeiten und Folgekosten für die Energieversorgung eine große Rolle. Vor allem Hybrid-Anlagen, die Solarenergie mit der Nutzung anderer Wärmequellen verbinden, sind heute für viele Bauherren und Hausbesitzer eine interessante Alternative.
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